Höhlen auf Mallorca
Mallorcas Höhlen zählen zu den schönsten der Welt.
Die Insel Mallorca ist nicht nur bekannt für wunderschöne Strände und Buchten, sie hat auch unter der Erdoberfläche viel zu bieten: Weil die Insel größtenteils aus weichem, erosionsanfälligem Kalkgestein besteht, konnten im Laufe von Jahrtausenden viele Höhlen entstehen. Es gibt um die 4000 Grotten und Höhlen sowie viele Erdspalten, die meisten davon nicht begehbar. Etwa 200 sehr große Tropfsteinhöhlen befinden sich auf der Insel. In einigen dieser Höhlen gibt es sogar unterirdische Salzseen. Die für Besucher geöffneten Schauhöhlen und Grotten sind sehr groß und haben fantastische Tropfsteinformationen.
Fünf Höhlen Mallorcas sind für jeden Urlauber sehenswert. Sie sind für Besucher erschlossen und es werden Führungen angeboten.
Die Region um Escorca und die Gebiete Serres de Llevant im Osten der Insel sowie im Süden in “Migjorn” bieten unzählige Höhlen. Auf sehr guten Wanderkarten sind einige davon vermerkt. Da frühe Inselbewohner oft in Höhlen lebten, konnte anhand von Spuren in einigen Höhlen nachgewiesen werden, dass bereits vor tausenden von Jahren Menschen die Insel besiedelten. Auch dienten die Höhlen häufig als Verstecke für die Bewohner der Insel oder Piraten. Für Abenteurer und Outdoorsportler sind besonders die schwer zugänglichen Höhlen Mallorcas eine Herausforderung. Die Eingänge einiger Höhlen können nur unter Wasser per Tauchgang erreicht werden, so zum Beispiel die Tropfsteinhöhle an der Südostküste in Cala Sanau.
Coves del Drach & Cuevas del Hams
Empfehlenswert ist der Besuch der Tropfsteinhöhlen in der Nähe von Porto Cristo, den Cuevas del Drach, mallorquinisch für Drachenhöhlen. Das ganze Höhlensystem ist 1700 Meter lang und besitzt sechs unterirdische Seen. Der größte unterirdische See Europas, der Lago Martel ist 177 Meter lang, 40 Meter breit und neun Meter tief. Er liegt 39 Meter unter der Erde. In den zahlreichen Grotten, die durch steile Treppen miteinander verbunden sind, wachsen Stalaktiten sowie Stalagmiten.
Ebenfalls in der Nähe von Porto Cristo liegen die sogenannten Angelhakenhöhlen Cuevas del Hams. Diese Höhlen sind mit einer Länge von 350 Meter etwas kleiner und weniger schön. Auch hier gibt es einen unterirdischen See. In seinem kristallklaren Wasser spiegeln sich die bizarren Tropfsteingebilde. Einige Gesteinsformationen in dieser Höhle erinnern an Bauwerke oder Tiere.
Anfahrt zu den Coves del Drac
Die Höhlen Coves del Drac liegen am Stadtrand von Porto Cristo, neben der Hauptstraße PM-4014 Richtung Porto Colom. Aus der Richtung von Sa Coma aus sind die Höhlen auch mit dem Linienbus „BUSred“ zu erreichen.
Adresse: Carretera Cuevas s/n 07680 Porto Cristo, Mallorca
Coves d’Arta
Die Cuevas d’Arta sind ein Höhlensystem an Mallorcas Ostküste. Auf der Insel gibt es mehr als 200 große Tropfsteinhöhlen. Die Höhlen von Arta sind die größten der Insel und gehören zu den wenigen, die für Besucher erschlossen sind und besichtigt werden können. Sie liegen etwa 40 m über dem Meer in der Nähe von Canyamel. Es handelt sich um eine große Tropfsteinhöhle mit unterschiedlichen Sälen, in denen Stalagmiten und Stalaktiten wachsen. In manchen Höhlen verbinden diese sich zu meterhohen Steinsäulen, eindrucksvoll zu sehen im „Saal der tausend Säulen“ in Artas Höhlen.
In der Höhle herrschen ganzjährig Temperaturen um die 18 Grad Celsius. Es werden Führungen in mehreren Sprachen angeboten: Englisch, Deutsch, Spanisch und Französisch. Die Dauer beträgt etwa 25 bis 40 Minuten. Wie viele andere Schauhöhlen kommen auch die Höhlen von Arta nicht ganz ohne Licht- und Musikeffekte aus – im unteren Saal, der sogenannten „Hölle“ werden die Gesteinsformationen beleuchtet. Der Rest der Höhle ist dezent inszeniert und beeindruckt allein mit seinen bizarren Steinformen für.
Coves de Campanet
Die Höhlen von Campanet liegen im Norden Malloras beim Ort Campanet, nahe Sa Pobla. Anders als die großen Schauhöhlen der Ostküste wurde diese Tropfsteinhöhle noch nicht für den Massentourismus entdeckt, weshalb man die schönen Eindrücke bei einem Besuch hier in der Regel noch nicht mit Busladungen voller Touristen teilen muss. Manchmal wartet man ein wenig, bis die nächste Führung startet. Die Wartezeit kann man sich im kleinen Café aber gut vertreiben. Die große Terrasse beim Eingang der Höhle gibt einen wunderbaren Blick auf die umgebende Landschaft preis.
Die Höhlen von Campanet sind ein kleines Juwel in privater Hand und mit liebevollem und schönem Ambiente. Das zu besichtigende Innere der Höhlen ist nicht so groß wie die anderen Höhlen der Insel, die Führung ist weniger spektakulär und das Gesamterlebnis nicht so kommerziell – doch genau das macht den besonderen Reiz dieser Höhlen aus. In den Coves de Campanet verzichtet man auf künstliche Lichteffekte und Musikdarbietungen oder -einspielungen. Stattdessen hebt eine natürliche und dezente Beleuchtung die faszinierenden Gesteinsformationen auf angenehme Art und Weise hervor. Die qualifizierte und sympathische Führung findet nach Bedarf in mehreren Sprachen statt und dauert ca. 40 Minuten. Die Anfahrt ist vor Ort gut ausgeschildert.
Cuevas de Genova
Kleiner und ebenfalls nicht so überlaufen sind die Cuevas de Genova. Diese Höhlen sind naturbelassen, es gibt keine Lichteffekte. Der Besucher muss bei der Besichtigung bis zu 39 Meter in die Tiefe steigen. Alle Schauhöhlen der Insel haben täglich für Besucher geöffnet.